Wir sind Hannover – Zusammenleben in der Stadt. Strategien für Migration und Teilhabe

Foto: Fachbereich Soziales der Landeshauptstadt Hannover

 

Kurzübersicht

Das Projekt „Wir sind Hannover – Zusammenleben in der Stadt“ hat sich der Migrations- und Teilhabepolitik Hannovers angenommen. Das Ziel des zweijährigen Projekts ist es, Hannovers Migrations- und Teilhabepolitik auf eine aktuelle und progressive Grundlage zu stellen, die den Bedarfen und Anforderungen der heutigen offenen und diversen Stadtgesellschaft entspricht. In der überarbeiteten Neuauflage LIP 2.0 werden in einem strategischen Teil zukünftige Rahmenbedingungen beschrieben und in einem Umsetzungsteil konkrete Ziele und Maßnahmen benannt. Diese werden in sieben verwaltungstypischen Handlungsfeldern (z.B. Bildung, Soziales, Wirtschaft) von sieben Expert*innengruppen durchgeführt. Die Projektsteuerung unterliegt dem Dezernat III Soziales und Integration. Dass gegenseitige Positionen aufeinandertreffen und Kompromisse gesucht werden müssen, stellt für ein soziales Projekt dieser Art eine Herausforderung dar. Dennoch ist es ihnen bisher sehr gut gelungen, die verschiedenen Perspektiven aus der Verwaltung und den externen Expert*innen in einer gemeinsamen Strategie zu vereinen. Einen besonderen Beitrag hat dabei die postmigrantische Generation geleistet, so dass die gesellschaftliche Zustimmung gewachsen ist und Migration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Auf dieser Grundlage können die Bekämpfung von Diskriminierung und die institutionelle Aufnahme von Eingewanderten angegangen und bewältigt werden.

 

Wie ist unser Projekt aufgebaut (auch Laufzeit etc.)?

Hinter dem Titel „Wir sind Hannover – Zusammenleben in der Stadt“ verbirgt sich die Fortschreibung des Lokalen Integrationsplans der Landeshauptstadt Hannover (LIP). Mit diesem Papier werden die Weichen für die Migrations- und Teilhabepolitik in der Landeshauptstadt gestellt. Die überarbeitete Neuauflage wird sich aus zwei Teilen zusammensetzen: in einem Strategieteil werden die zukünftigen Rahmenbedingungen für Hannovers Migrations- und Teilhabepolitik festgeschrieben und in einem Umsetzungsteil werden die konkreten Ziele und Maßnahmen in sieben verwaltungstypischen Handlungsfeldern benannt.  Es handelt sich dabei um die Handlungsfelder Bildung, Soziales, Wirtschaft, Stadtleben und Kultur, Demokratie, Stadtverwaltung und interkulturelle Öffnung und Jugend.

Der Prozess der LIP-Überarbeitung ist als Querschnittsaufgabe für alle verwaltungsinternen Fachbereiche angelegt. Darüber hinaus werden Migrant*innenselbstorganisationen und weitere Interessensvertreter*innen am Prozess aktiv beteiligt. Die Überarbeitung wird von sieben Expert*innengruppen durchgeführt, die jeweils ein Handlungsfeld bearbeiten. Die Gruppen sind paritätisch mit Expert*innen aus der Verwaltung und externen Expert*innen besetzt. Eine breite öffentliche Beteiligung wurde durch regelmäßigen Online-Umfragen und Präsenzveranstaltungen für die Stadtgesellschaft erreicht. Die Projektsteuerung liegt im Bereich Migration und Integration und wird vom federführenden Dezernat III Soziales und Integration überwacht. Darüber hinaus sichert eine Lenkungsgruppe, die sich ebenfalls aus verschiedenen Akteuren aus der Verwaltung sowie politischen und beruflichen Gremien zusammensetzt, die Qualität der Papierentwürfe.

Die Laufzeit der LIP-Überarbeitung wird auf ca. zwei Jahre geschätzt. In der ersten Projektphase zwischen Januar und Dezember 2020 wurde das sogenannte Strategiepapier fertiggestellt. In der anstehenden zweiten Projektphase von Februar bis Dezember 2021 soll das Ziel- und Maßnahmenkatalog von den Expert*innengruppen erarbeitet werden.

Welches Ziel verfolgen wir mit unserem Projekt?

Das Ziel des Projekts ist es, Hannovers Migrations- und Teilhabepolitik auf eine aktuelle und progressive Grundlage zu stellen, die den Bedarfen und Anforderungen der heutigen offenen und diversen Stadtgesellschaft entspricht.

Was hat gut funktioniert?

Es ist dem Projekt bisher sehr gut gelungen, die verschiedenen Perspektiven aus der Verwaltung und den externen Expert*innen in eine gemeinsame Strategie zu vereinen. Einen erheblichen Beitrag zur neuen Strategie haben vor allem auch viele Menschen mit Migrationsgeschichte und insbesondere die junge postmigrantische Generation. Als Ergebnis haben wir eine breite gesellschaftliche Zustimmung in vielen Punkten erreicht:

  • Migration wird als ein natürliches Phänomen betrachtet und die Integration von Eingewanderten – als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen
  • Begriffe wie „Aufnahme- bzw. Mehrheitsgesellschaft“ sowie „Menschen mit Migrationshintregrund“ sind heutzutage nicht mehr tragwürdig und werden durch passendere Bezeichnungen ersetzt
  • Die Zielgruppe der Hannoverschen Strategie für Migration und Teilhabe ist die gesamte Stadtgesellschaft
  • Oberste Priorität in der strategischen Ausrichtung haben die Bekämpfung von Diskriminierung sowie die Öffnung der gesellschaftlichen Institutionen für Eingewanderte und ihre Nachkommen

Was sind Grenzen der Arbeit? Bisherige Herausforderungen? Was kann noch verbessert werden?

Der gesellschaftliche Diskurs über das Zusammenleben in Vielfalt ist ein ständiger Aushandlungsprozess zwischen allen gesellschaftlichen Mitgliedern. Es gehört dazu, dass gegenseitige Positionen aufeinanderprallen und Kompromisse gesucht werden müssen. Diese konstante Aushandlung über ein gutes Zusammenleben in der Stadt ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und gleichzeitig eine Herausforderung für die lokale Migrations- und Teilhabepolitik.

Für die Zukunft stellt die Schaffung von längerfristigen institutionellen Strukturen anstelle von befristeten Projektmaßnahmen die größte Herausforderung dar.

Wer ist die Zielgruppe (Kinder, Frauen oder ohne Einschränkungen für alle Menschen mit Fluchthintergrund offen)?

Alle Menschen in Hannover.

Woran können Sie „Erfolge“ oder „Misserfolge“ erkennen und werden diese evaluiert?

Ausgewählte Maßnahmen, die in der zweiten Projektphase entwickelt werden, werden mit Indikatoren bestückt. Auf dieser Weise kann die Umsetzung der Maßnahmen zum späteren Zeitpunkt besser bewertet werden. Die Entwicklung der jeweiligen Indikatoren wird ebenfalls Aufgabe der Expert*innen in der zweiten Projektphase sein.

Der Prozess der LIP-Überarbeitung wird durch eine externe wissenschaftliche Begleitung optimiert.

 

Projektkurzbeschreibung von Maya Nyagolova

Die wichtigsten Eckdaten und Kontaktmöglichkeiten:

Titel des Programms/der Initiative Überarbeitung des Lokalen Integrationsplans der Landeshauptstadt Hannover (LIP 2.0) – „Wir sind Hannover – Zusammenleben in der Stadt. Strategien für Migration und Teilhabe“
Zeitspanne 01.2020 – 12.2021
Projektleitung & Projektkoordination Birgit Steckelberg – Stellvertretende Sachgebietsleiterin, Sachgebiet Integration und Projektleiterin „LIP 2.0“
Projektmitarbeitende Dr. Günther Max Behrendt – Fachberater „Stadtverwaltung und interkulturelle Öffnung“
Daniel Kalifa – Fachberater „Jugend“
Massih Khoshbeen – Fachberater „Demokratie“
Maya Nyagolova – Fachberaterin „Bildung“ und „Wirtschaft“
Björn Schönfeld – Fachberater „Stadtleben und Kultur“ und „Soziales“
Name und Verbundart der durchführenden Organisation Fachbereich Soziales der Landeshauptstadt Hannover
Bereich Migration und Integration
Sachgebiet Integration
Sachgebietsleiter Dr. Günther Max Behrendt
Kontaktdaten Birgit Steckelberg
Projektleitung LIP 2.0
Landeshauptstadt Hannover | Fachbereich Soziales
Blumenauer Str. 3-7 | 30449 Hannover
Tel.:  0511 168 41232
birgit.steckelberg[at]hannover-stadt.de
www.hannover.de/LIP-2.0